Altersbedingte Makuladegeneration - bin ich betroffen?

13.11.2024

Kurz erklärt

Unter einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) ist eine fortschreitende Erkrankung des zentralen Bereiches der Netzhaut des Auges zu verstehen. Diese tritt im höheren Lebensalter, bevorzugt ab dem 65. Lebensjahr, auf. Männer und Frauen sind gleichermassen von dieser Erkrankung betroffen. Man geht davon aus, dass vor allem die Genetik, Rauchen und UV-Exposition ursächlich sind. AMD ist in der sogenannt westlichen Welt eine der häufigsten Ursachen für den Verlust des Augenlichts.

An der Stelle, wo der Sehnerv aus der Netzhaut austritt liegen Sinneszellen, die auf die Wahrnehmung von farbigem Licht spezialisiert sind, die sogenannten Zapfen. Verlieren diese ihre Funktion – was meist auf beiden Augen mit zunehmendem Alter geschehen kann – ist mit einem fortschreitenden Sehverlust des zentralen Sehns (zum Beispiel Lesefähigkeit) zu rechnen.

Man kann zwischen trockener und feuchter Makuladegeneration unterscheiden.

Trocken oder feucht? Was ist der Unterschied?

Bei trockener Makuladegeneration besteht in der Regel ein mässiger Verlust der Sehschärfe und nur eine langsame Abnahme, bei der feuchten Makuladegeneration liegt ein starker Sehverlust vor, da sich Flüssigkeit und Blut in der Netzhaut ausbreiten. Hier entsteht im Endstadium eine zentrale, prominente Narbe im zentralen Gebiet der Netzhaut. Beide Formen können ineinander übergehen, die häufigste Form ist jedoch die trockene AMD.

Bin ich betroffen?

Als Patient bemerkt man die AMD vor allem daran, dass gerade Striche nicht mehr als solche erkannt werden können. Mit einem kleinen Selbsttest («Amslertest»), den man bequem zu Hause durchführen kann, kann man dies Auge für Auge prüfen. Das andere Auge sollte dabei abgedeckt werden. Den Amslertest können Sie auch HIER am Bildschirm durchführen oder HIER auf Papier ausdrucken. Der Augenarzt kann in seiner Praxis mittels sogenannter «Optischer Kohärenztomographie» oder OCT, eine Schichtaufnahme des Auges sozusagen, die Flüssigkeit in der Netzhaut bestimmen und messen. Die Flüssigkeit selbst schädigt die Netzhaut und sollte daher unbedingt behandelt werden. Dies geschieht durch eine intravitreale Injektion / Spritze ins Auge. Unbehandelt hat die feuchte Makuladegeneration eine schlechte Prognose.

Die Folgen

Ist die Makula geschädigt, führt dies zu einer Abnahme der Sehschärfe und damit der Fähigkeit zu lesen, der Kontrastwahrnehmung, des Farbsehens sowie der Anpassung des Auges an wechselnde Lichtverhältnisse. Zudem wird man leichter geblendet und das Gesichtsfeld ist wie von einem «grauen Schleier» überzogen.

Therapie

Eine gesicherte präventive medikamentöse Therapie besteht für die AMD derzeit nicht, jedoch könnten Mikronährstoffe und Antioxidantien (sogenannte AREDS Formulation) das Fortschreiten der Erkrankung reduzieren.

Eine Heilung kann bei keiner der genannten Therapien erwartet werden, weshalb betroffene Patienten meistens daher auf zusätzliche Hilfen angewiesen sind, die ein vergrössertes Sehen ermöglichen, z. B. eine Lupenbrille oder ähnliche, um mit dem restlichen vorhandenen Sehvermögen die bestmöglichen Resultate zu erzielen.

Betroffene Patienten müssen mittels Rehabilitation lernen, funktionelle Gebiete in der Umgebung der Makula zu nutzen. Dies geschieht durch das Trainieren gezielter Suchbewegungen (z.B. beim Lesen) und die Steigerung der Lesegeschwindigkeit.

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